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RuhrtalBahn-Newsletter Nr. 20 (29.04.2008) |
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Kein guter Start – aber dafür geht es jetzt richtig los! |
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Die üblichen Startschwierigkeiten in die Saison sind auch dieses Jahr ein leidiges Thema – diesmal nur in anderen Variationen. Wenn Sie versprechen, dass Sie sich von den nachfolgenden nicht so guten Nachrichten nicht irritieren lassen und auch den sehr hoffnungsvollen zweiten Teil dieses Newsletters lesen, dann geht es jetzt los:
Teil 1: Vorschriften, Überregulierungen, Behinderungen
– Einsatz von 65 018 am 6. April oder: einfache, aber wirksame Behinderungen des Museumsverkehrs |
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Für den 6. April hatten wir für unsere Kunden einen besonderen (fotografischen) Höhepunkt eingeplant.
65 018 in voller Fahrt im Ruhrtal – zahlreiche Fotofans waren unserem Ruf gefolgt. Doch es kam leider alles anders als geplant.
Und das kam so: Eine PZB 90 ist ein neu entwickeltes Zugsicherungssystem, das ein Anfahren des Zuges gegen ein Halt zeigendes Signal oder ein unzulässiges Beschleunigen zwischen dem Vorsignal und dem Halt zeigenden Signal verhindern soll. Einer von mehreren Gründen für die Entwicklung von PZB 90 war der tragische S-Bahn-Unfall in Rüsselsheim 1990, bei dem ein S-Bahnzug trotz eines Halt zeigenden Ausfahrsignals vom Bahnsteig abfuhr und mit einem entgegenkommenden Zug kollidierte.
Angesichts der hohen Beschleunigungswerte neuzeitlicher Züge war der Nothalt-Impuls der in allen Zügen vorhandenen Zugsicherungsanlage „Indusi“ bei der Vorbeifahrt am Halt zeigenden Signal nach Einschätzung des DB Netz AG nicht mehr geeignet, den Zug per Zwangsbremsung vor Erreichen des Gefahrenpunkts anzuhalten. Zur Steigerung der Sicherheit wollte nun die DB Netz AG die Ausrüstung aller Triebfahrzeuge mit PZB 90 zwingend als Netzzugangs-Kriterium für Fahrten auf dem Netz der DB AG bei allen Triebfahrzeugen vorschreiben.
Nicht nur der VDMT als Dachverband der deutschen Museums- und Touristikbahnen vertritt dagegen die Ansicht, dass bereits die bei den Verbandsmitgliedern üblicherweise praktizierte Besetzung der Führerstände mit zwei für die Signalbeobachtung gleichermaßen verantwortlichen Personen, die bei Dampflokomotiven durch die Notwendigkeit des Heizers ohnehin zwingend gegeben ist, einen mindestens gleichen, wenn nicht höheren Sicherheitsgewinn ergibt. Hinzu kommt, dass die von den VDMT- Mitgliedern betriebenen Lokomotiven und Triebwagen häufig vergleichs-weise leistungsschwach sind und bei Fahrten vor Zügen kaum je die Beschleunigungswerte erreichen können, die für den Einführungsbeschluss zur PZB 90 durch den Netzbetreiber DB Netz AG maßgebend waren.
Folglich legten fast alle deutschen Eisenbahnunternehmen (EVU), auch DB Regio und DB Fernverkehr, Rechtsmittel gegen die umstrittene, zwangsweise Einführung der PZB 90 durch das Eisenbahnaufsichtsamt ein. Die EVU wehrten sich gerichtlich vehement, da fast alle nostalgischen Fahrzeuge, viele Rangierlokomotiven und Maschinen kleinerer Unternehmen nicht mit dieser Technik ausgerüstet sind (Kosten je Nachrüstung ca. 50.000 €, Teile sind kurzfristig nicht verfügbar). Doch da zeigte das Bundesverkehrsministerium beispielhaft, wie man fair und wirtschaftlich mit „renitenten“ Eisenbahnunternehmen umgeht: |
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„Die Änderung der EBO dient damit der Klarstellung dessen, was aufgrund der in § 4 Abs. 1 S. 1 AEG verankerten Verantwortung der Eisenbahnen zur sicheren Betriebsführung ohnehin gilt: Die Eisenbahnen sind verpflichtet, das in Fachkreisen bisher einheitlich als erforderlich angesehene Sicherheitsniveau durch Einbau entsprech-ender Zugbeeinflussungstechnik zu gewähr-leisten. Durch die ausdrückliche Nennung des Sicherheitsniveaus in der EBO wird verhindert, dass die zur Aufrechterhaltung der Eisenbahn-betriebssicherheit weiterhin unverzichtbare Anwendung der funktional erweiterten Zug-beeinflussungstechnik in Frage gestellt wird“, so die entsprechende Begründung der Verordnung vom 1.2.2008.
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Im Klartext: unabhängig von alle Beschwerden gegen die Anweisung wurde ohne Ausnahmen, ohne Übergangsfristen und mit einer Ankündigungszeit von wenigen Wochen mit der Änderung der Eisenbahnbau und -Betriebsordnung die Mehrheit der nostalgischen Fahrzeuge in Deutschland ohne Widerspruchsmöglichkeit faktisch stillgelegt. Der Widerstand gegen die Anweisung wurde schlicht ignoriert und die einseitig informierten Verkehrsminister winkten das Schreiben des Bundesverkehrsministeriums durch den Bundesrat.
Auch eine niederländische Maschine wie 65 018 hat natürlich keine PZB 90 und wird sie wohl auch nicht bekommen. Folglich werden wir die wunderbare Lokomotive in Deutschland nicht mehr sehen können oder nur noch so, wie wir sie am 1. April 2008 auf den DB-Strecken eingesetzt haben – mit Vorspannlokomotive. |
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Wir sind sicher, dass eine solche Vorgehensweise in kaum einer anderen Branche in Deutschland möglich ist. Hier ist ohne Sicherheitsgewinn massiv Betriebsvermögen quasi stillgelegt worden – und der Widerstand der Vereine und kleinen Unternehmen wurde einfach ignoriert. Im Hinblick auf den Schutz der DB AG vor mehr Wettbewerb ein sicher wirksamer Schritt, für die Eisenbahnliebhaber eine katastrophale Fehlentscheidung. |
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Auch wir sind direkt betroffen. Unser Ersatzschienenbus, das Wismarer Schweineschnäuzchen T 2, hat keine PZB 90 und wir haben keine 50.000 €, um diese einbauen zu lassen. Da wir nun damit nicht mehr auf DB AG-Strecken fahren können, ist leider kein Ersatz für unseren Schienenbus mehr da und eine weitere Attraktion des Eisenbahnverkehrs ist nur noch im Museum zu besichtigen.
– Keine Fahrten bis nach Ennepetal-Altenvoerde
Leider können wir in dieser Saison nicht bis nach Ennepetal-Altenvoerde fahren. Die dortige angebliche „Ladestraße“ sieht aus wie ein Bahnsteig, ist nutzbar wie ein Bahnsteig, wurde ursprünglich als Bahnsteig angesehen – doch hat leider keine Genehmigung als Bahnsteig. Sollten Bezirksregierung, Landesbeauftragte für Eisenbahnaufsicht, das Verkehrsministerium NRW und weitere Beteiligte zustimmen, können wir eventuell zukünftig dort halten – in dieser Saison allerdings nicht mehr. Wir bitten dies zu entschuldigen.
– Bahnprivatisierung:
Nett ausgedrückt: Hans Jochen Henke (CDU) spricht zu Recht von einer "Parodie auf das ursprüngliche Vorhaben und die unternehmerische Vernunft". Wir schließen uns dieser praxisnahen Einschützung an. Es ist nun wirklich nach zähem Ringen gelungen, die wesentlichen Nachteile bei kaum greifbaren Vorteilen zu bündeln.
So, jetzt aber zu den schönen Dingen:
Teil 2: schönes Fest, neuer Film und RuhrtalBahn- Spaß am Schreibtisch
– 2. RuhrtalBahn-Stationstag am 4. Mai 2008 in Hagen
Der Stationstag am kommenden Sonntag wird der Höhepunkt im Fahrplanjahr 2008. Auf der Ruhrtalstrecke fährt 41 630 aus Oberhausen den Museumszug, aus Lengerich kommt 50 3655 und fährt den ganzen Tag im Pendelverkehr zwischen Schwerte – Hagen – Schwelm – Wuppertal-Oberbarmen. Auch das Bühnenprogramm und viele Aussteller laden zu einem Besuch ein. |
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Für den Stationstag ist derzeit nachfolgendes Bühnenprogramm vorgesehen:
10:00 – 10:55 Uhr Jubiläumsgottesdienst der Bahnhofsmission
11:00 – 11:10 Uhr Interview: F. Erlenhofer, Hagen Touristik – erste Tombolaziehung Preis Mercure- Hotel Übernachtungsangebot)
11:10 – 12:45 Uhr Fundsachenversteigerung der DB AG
12:50 – 13:00 Interview: Stefan Tigges, RuhrtalBahn – zweite Tombolaziehung (Preis: Führerstandsmitfahrt RuhrtalBahn)
13:10 – 14:40 Uhr Jugendzirkus und Zauberei
14:50 Uhr – 15:00 Uhr Interview: ABELLIO Rail NRW, Gf. Ronald R.F. Lünser – dritte Tombolaziehung (Führerstandsmitfahrt ABELLIO)
15:00 – 15:50 Uhr Coverband „Küppers, Becks und Brinkhoffs“ aus Hagen
16:00 – 16:10 Uhr Interview: Modellbahnwelt Oberhausen, Gf. G. Rinneberg – vierte Tombolaziehung (HO – Lok und Wagen)
16:15 – 17:15 Uhr Coverband „Küppers, Becks und Brinkhoffs“ aus Hagen
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
– endlich da: die neue RuhrtalBahn – DVD
Es hat etwas gedauert, aber jetzt ist es vollbracht. Am Sonntag können Sie die neue DVD zum ersten Mal für 9,90 € kaufen. Am Stand der RuhrtalBahn beim Stationstag.
Ab Anfang Mai ist dann die Bestellung über www.ruhrtalbahn.de möglich.
– so schön, man glaubt es kaum: die neuen RuhrtalBahn- Kugelschreiber
Ein ständig fahrender Schienenbus von der Station Ruine Hardenstein zum Bahnsteig Ruine
Hardenstein. Das war ein lang gehegter Traum des RuhrtalBahn- Teams. Aber sehen Sie selbst:
Bitte klicken Sie auf den nachfolgenden Link: (http://www.eskesen.com/pen.php) – floating action configurator und geben Sie die nachfolgende Kennworte (Login: m305521, Passwort: m305521) ein. Dann oben rechts klicken und schon fährt der Schienenbus los.
Wenn Sie den echten Schwimmkugelschreiber kaufen möchten, empfehlen wir ebenfalls einen Besuch des Stationstages. |
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Viel Spaß – wir freuen uns auf Ihren Besuch am Sonntag.
Ihr RuhrtalBahn- Team |
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