die Lokomotiven
P8 38 2267
ELNA 146 BLE
V 36 231
Wismarer Schienenbus
Skl 53-0670
die Wagen

P8 38 2267

Für die gestiegenen Anforderungen im Personenzug- und Schnellzugverkehr stellte die Preußische Staatsbahn (KPEV) ab 1906 die Personenzuglokomotive der Gattung P8 in Dienst. Für deutsche (3561 Stück) und einige ausländische Eisenbahnverwaltungen wurden 3948 Maschinen geliefert, so dass die P8 zur meistgebauten Personenzuglokomotive Europas wurde. Ab Mitte der 1920er Jahre in ganz Deutschland eingesetzt entwickelte sie sich zur wichtigsten Dampflokbaureihe für den Personenzugverkehr. Aber auch leichte Güter- und Schnellzüge wurden von ihr zufriedenstellend befördert. Lokomotivführer lobten ihre Robustheit und Zuverlässigkeit, so daß die Maschinen gerne als “Mädchen für alles” herangezogen wurde.

Museumseinfahrt DGEG Eisenbahnmuseum Bochum- Dahlhausen


Im Ruhrgebiet wurde mit P8-Lokomotiven ab 1930 ein zuschlagfreier, S-Bahn-ähnlicher Schnellverkehr eingerichtet. Dieses Nahverkehrssystem gilt als Vorläufer des heutigen S-Bahn-Netztes. Für den Personenzugdienst waren über Jahrzehnte meist über 100 Maschinen im Ruhrgebiet gleichzeitig eingesetzt. Die letzten Exemplare dieser markanten und beliebten Lokomotivgattung wurden in beiden Teilen Deutschlands Anfang der 1970er Jahre ausgemustert und kurze Zeit später verschrottet.

Die Lokomotive des Eisenbahnmuseums wurde 1918 unter der Fabriknummer 15695 von der Fa. Henschel als “2553 Erfurt” gebaut und im Erfurter Raum im Personenzugverkehr eingesetzt. Die Deutsche Reichsbahn bezeichete sie ab 1925 mit “38 2267”. Während des zweiten Weltkrieges wurde sie 1941 in den besetzten Osten abkommandiert und kehrte 1944/1945 nach Erfurt zurück, wo sie wieder ihre angestammten Dienste bis zum Anfang der 1970er Jahre übernahm. Die Lok wurde nicht verschrottet sondern stand als technisches Denkmal rund 20 Jahre lang in Wiednitz/ Oberlausitz.


Im Jahre 1991 wurde sie von der DGEG für den Museumszug des Eisenbahnmuseums gekauft und zur Aufarbeitung nach Meiningen in Thüringen gebracht. Im heute letzten Dampflok-Ausbesserungswerk der Deutschen Bahn AG wurde sie bis April 1992 hauptuntersucht. Fehlende Teile wurden ersetzt und die Lok betriebsfähig hergerichtet. Im Herbst 1992 traf sie dann in Bochum-Dahlhausen ein und zog fortan regelmäßig den Museumszug im Ruhrtal. Im Laufe der Zeit wurde die Maschine schrittweise in den Zustand der 1930er Jahre zurückversetzt. Die Maschine ist freizügig auf dem DB-AG-Gleisnetz einsetzbar und hat dies mit erfolgreichen Sonderfahrten an Rhein, in die Eifel oder ins Sauerland bewiesen. Aber auch Fahrten im Ruhrgebiet, u.a. über Industrie- und Zechenbahngleise, stehen auf dem Programm. Von Herbst 1999 bis Juni 2001 wurde eine weitere Hauptuntersuchung durchgeführt. Seitdem steht die Lok wieder dem Museumszugbetrieb zur Verfügung.

  Einige technische Daten der “preußischen P8”:

Höchstgeschwindigkeit: vorwärts 100 km/h, rückwärts 50 km/h
Treibraddurchmesser: 1750 mm
Leistung: ca. 1200 PS
Kesselüberdruck: 12 bar
Länge: 18,58 m
Dienstgewicht: 120 t
Wasservorrat: 21500 Liter
Kohle: 7 t
 

Fotos©Joe. Roel 26.03.2004

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